Technische Voraussetzungen
- Im Idealfall ein Computerraum mit genügend PCs für alle Studierenden, Internetanbindung, Translation Memory-Tool, Textverarbeitungsprogramm, Tabellenkalkulationssoftware, CD-ROM-Wörterbücher, usw. Andernfalls ein Kursraum mit mindestens einem PC mit Internetverbindung, Translation Memory-Tool, Textverarbeitungsprogramm, CD-ROM-Wörterbücher, usw.
- Das in der Institution zur Verfügung stehende Translation Memory-Tool muss eine Client/Server-Lösung bzw. eine Mehrbenutzer-Konzeption anbieten. Der Dozent muss sicherstellen, dass alle Studierenden sich gleichzeitig in die Datenbank einloggen und sie editieren können (s. auch Translation Memory-Kenntnisse 2).
Arbeitsmethodik
In diesem Szenario erstellt der Dozent vor Kursbeginn eine Translation Memory-Datenbank, die als serverbasierte oder Mehrbenutzer-Datenbank zur Verfügung steht. Die Studierenden können von zu Hause oder vom Computerraum aus darauf zugreifen, um ihre Übersetzungen als Hausaufgabe zu erstellen. Sie geben ihre Übersetzungsvorschläge unter Verwendung der zu Beginn des Kurses festgelegten Benutzer-IDs und Attributfelder ein.
- Die vom Dozenten vorbereitete und durch die Studierenden bearbeitete serverbasierte oder Multi-User-Datenbank kann im Unterricht betrachtet und diskutiert werden.
- Während des Unterrichts können Dozent und Studierende unterschiedliche Übersetzungsvorschläge diskutieren. Bei der Verwendung von Translation Memory-Tools können alle oder einige der Übersetzungssegmente geöffnet und angezeigt werden, um die unterschiedlichen Vorschläge der Studierenden zu diskutieren - korrekte oder nicht korrekte Übersetzung, Terminologie, sprachenpaarspezifische Probleme, usw.
- Abhängig vom Kursziel kann vom Dozenten auch eine vorgegebene Fehlertypologie zur Klassifizierung der Übersetzungsvorschläge der Studierenden angewendet werden. Beim Arbeiten mit einer Fehlertypologie sollte den Fehlern, die durch die Verwendung von Translation Memories entstehen - z.B. satzorientierte Übersetzung, Textkohäsionsprobleme, 100%-Übereinstimmungen, die nicht in den Kontext passen, usw. - besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
- Die Konkordanz-Funktion kann zur Veranschaulichung der unterschiedlichen Übersetzung von Termini und Phrasen in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden, wenn das verwendete Translation Memory-Tool über diese Funktion verfügt
- Gleichermaßen können je nach Datenbankstruktur Filter mit verschiedenen Kriterien eingesetzt werden, um unterschiedliche Informationen in der Translation Memory-Datenbank anzuzeigen.
- Je nach der zur Verfügung stehenden Ausstattung im Kursraum (Internet, CD-ROM-Wörterbücher, gedruckte Wörterbücher, usw.) können die Studierenden auch Recherchen durchführen und neue Informationen im Unterricht sammeln, ohne dabei unbedingt ihre Übersetzungen zu verändern (s. auch eCoLoTrain-Kurs EDV-Kenntnisse 5). Neue Übersetzungs-Strings können direkt in die Datenbank eingetragen werden.
- Eine Online-Korrektur oder Online-Bearbeitung von Übersetzungssegmenten in der Translation Memory-Datenbank kann im Unterricht oder als Hausaufgabe erfolgen.
- Auch qualitätsbezogene Funktionen können untersucht werden - Konsistenz, Lokalisierung, Tags, usw.
- Der Dozent kann die Studierenden auffordern, ihre korrigierten Übersetzungen als neue Einträge der Datenbank hinzuzufügen und so die Entwicklung der Übersetzung jedes Studierenden zu dokumentieren. Dies wiederum ergibt interessantes Material für die Übersetzungswissenschaft. So wird etwa das Filtern einer Translation Memory Datenbank anhand von Fehlertypen und Erstellungsdaten der Einträge die Entwicklung der Übersetzung eines bestimmten Studierenden aufzeigen. Auch eine Untersuchung, wie bestimmte Fehlertypen korrigiert wurden, wird auf diese Art und Weise möglich.
- Weiterhin kann im Unterricht eine Diskussion über die Vorteile und Nachteile der Verwendung eines Translation Memory-Tools geführt werden.