Wissen Sie, wie man Computerprogramme oder Software im Hinblick auf ihre Vermarktung unterteilt? (9/31)
Lösung
Computerprogramme lassen sich hinsichtlich ihrer Vermarktung in vier Gruppen einteilen:
Kommerzielle Programme
Diese Art von Software wird in der Wirtschaft genutzt und ihr Erwerb setzt eine Lizenzvereinbarung voraus. Je nach Software erhält der Benutzer Unterstützung und Updates kostenlos oder gegen Extra-Bezahlung.
Shareware
Computerprogramme unter diesem Oberbegriff können zunächst installiert, getestet und beliebig verbreitet werden. Später können die Autoren und Entwickler die Zahlung einer Lizenzgebühr für die Nutzung der Software oder für spezielle Verwendungszwecke verlangen. Manchmal existiert eine kostenlose Teilversion mit eingeschränkten Funktionen, während man sich für die Vollversion kostenpflichtig registrieren muss.
Freeware
Wie der Name schon sagt, bezeichnet Freeware Software, die kostenlos erhältlich ist. Weitere Nutzungsbedingungen sind nicht festgelegt. Man sollte immer daran denken, dass oft Viren, z.B. Trojaner, durch Freeware verbreitet werden.
Open Source Software
Für diese Software ist charakteristisch, dass ihr Quelltext frei zur Verfügung steht. Daher handelt es sich nicht allein um freie Software sondern eher ein freies „Tool“, dessen Programmcode von Dritten auf legale Weise verändert oder verbreitet werden kann.
Warum ist diese Information für Übersetzer und Übersetzungsausbilder wichtig?
Übersetzer und Übersetzungsausbilder sollten darüber Bescheid wissen, dass Software auf verschiedene Arten auf dem Markt angeboten wird. Aus wirtschaftlicher und juristischer Sicht sollten freiberufliche Übersetzer und Übersetzungsagenturen wissen, welche Softwareanwendungen gekauft werden müssen und urheberrechtlich geschützt sind (kommerzielle Software), welche von Kollegen weitergegeben oder einfach kostenlos aus dem Internet herunter geladen werden können ("Freeware") und welche Einschränkungen möglicherweise bestehen ("Shareware") und schließlich welche Anwendungen entsprechend den Bedürfnissen des Anwenders weiter entwickelt werden dürfen ("Open Source").
So wird z.B. für Freiberufler oder kleine Übersetzungsunternehmen mit einem vergleichsweise geringen Budget Freeware oder Shareware eine größere Rolle spielen als kommerzielle Software. Für größere Unternehmen dagegen, bei denen das Budget keine so große Rolle spielt, sind vermutlich Aspekte wie der Verbreitungsgrad der Software, die Kompatibilität mit anderen Anwendungen sowie Qualität und technischer Support von größerer Bedeutung bei der Entscheidung darüber, welche Software angeschafft werden soll.