5. Projektarten (5/7)
Je nach Art des Inhalts, der übersetzt oder lokalisiert werden soll, lassen sich Übersetzungsprojekte in die folgenden Kategorien einordnen:
Dies sind die am häufigsten anfallenden Projekte, deren Inhalt von ganz einfachen bis hin zu hoch fachlichen Texten variieren kann.
Ein einfaches Projekt vom Typ Dokumentation besteht typischerweise z.B. aus Faltblättern, Lebensläufen, allgemeine Ankündigungen, Firmendokumentation, Marketingbroschüren, usw. Einige der Ausgangsmaterialien stehen möglicherweise nur als Papierversion zur Verfügung.
Komplexere Dokumentationsprojekte können unterschiedliche Arten von Dokumenten in Form von verschiedenen Dateiarten beinhalten. Die in diesen Texten enthaltene Information kann hochgradig fachlich sein, wie etwa Handbücher für Drucker, Kameras oder medizinische Ausrüstung
(nach Matis, 2003-2004).
Komponenten
Die in einem Dokumentationsprojekt enthaltenen Dateien - seine Komponenten - werden normalerweise mit einer DTP-Software (desktop publishing) oder einem Textverarbeitungsprogramm (QuarkXPress, Adobe Framemaker, MS PowerPoint, MS Word) erstellt. Andere Dateien können Bilddateien enthalten, die z.B. mit Adobe Illustrator oder PaintShopPro erstellt werden, oder es handelt sich einfach um PDF-Dateien.
Projekttyp 'Dokumentation' in DéjàVuX - Ausgangstexte (.mif, .doc) und zugehörige Materialien (.fm)
Die Übersetzung von Software fällt in die Kategorie Lokalisierung. Lokalisierung ist die "Anpassung eines Produkts an die sprachlichen, kulturellen und sonstigen Anforderungen eines bestimmten Zielmarkts". Nähere Informationen hierzu finden Sie im eCoLoTrain-Modul zu Software-Lokalisierung.
Die Übersetzung einer Anwendersoftware umfaßt meistens die Übersetzung der Software selbst sowie zugehöriger Materialien wie etwa Hilfedateien, Handbücher und Verpackung.
Bei einem Softwarelokalisierungsprojekt kann es erforderlich sein, mit einer große Bandbreite unterschiedlicher Dateiarten zu arbeiten, Software auf unterschiedlichen Plattformen zu testen, ohne Kontext zu übersetzen, ein Update der Dokumentation zu erstellen, wenn eine neue Version der Software herausgegeben wird, usw.
Komponenten
Beim Lokalisieren von Software muss der Übersetzer - neben dem Anwenderprogramm selbst - auch mit Ressourcendateien, Grafiken, Bildern und Icons, Hilfedateien, Readme-Dateien, Handbüchern, Verpackung, Angaben zum Haftungsausschluss usw. umgehen.
Mit dem steigenden Bedarf von Unternehmen, Handel und Institutionen, über eine eigene mehrsprachige Webseite zu verfügen, kommt dieser Projekttyp immer häufiger vor.
Ein einfaches Web-Projekt umfaßt möglicherweise nur wenige zu lokalisierende HTML-Dateien. Da aber Web-Seiten heute unter Verwendung hochkomplexer Technologien erstellt werden, beinhalten sie immer öfter auch Flash-Animationen, Bilder, interaktive Komponenten und E-Learning-Inhalte.
Komponenten
Zwar sind HTML-Dateien der am häufigsten auftretende Bestandteil von Web-Projekten, aber auch komplexere Komponenten wie Animationen, Illustrationen, Bilder und verschiedene Formen von Dokumentation mit Dateiendungen wie .xml, .swf, .gif, .exe, .elp oder .js können zu bearbeiten sein. So muss jede Komponente für sich einzeln behandelt und dann schließlich in das zielsprachliche Webseitenprodukt integriert werden.
Web-Projekt mit einer .htm-Ausgangsdatei in DéjaVuX
In dieser Kategorie sind audiovisuelle Inhalte angesiedelt. Die Übersetzung solcher Inhalte kann z.B. in Form von Untertiteln erfolgen: "die Übersetzung gesprochener ausgangssprachlicher Texte eines audiovisuellen Produkts - im allgemeinen Filmdialoge - in einen geschriebenen Text, der in das Bild des Originalproduktes, üblicherweise am unteren Ende des Bildschirms, eingebunden wird" (Perego, E., 2003, in: Across Languages and Cultures 4 (1)). Bei anderen Multimediaprojekten kann eine Synchronisation - das Ersetzen der originalsprachlichen Dialoge und Erzähltexte durch zielsprachliche - oder das Einfügen von Begleitkommentaren erfolgen. Weitere Formen von Multimedia-Projekten können an dieser Stelle nicht behandelt werden.
Komponenten
Das Erstellen oder Bearbeiten von zeitcodierten Untertiteldateien erfolgt in Formaten wie EBU-Dateien (European Broadcasting Unit) .stl sowie .stx oder .txt, .idl, .l32. Diese Dateien werden normalerweise mit spezieller Untertitelungs-Software bearbeitet, aber einige Dateien (z.B. EBU-Dateien .stl), können auch in TM-Systemen wie etwa DVX Workgroup bahandelt werden.
Synchronisierungs-Software kann die meisten weit verbreiteten Mediendateitypen wie .avi, .mpeg, .vhs sowie spezielle Formate wie .dub oder .sew verarbeiten.
Multimedia-Projekt - das Erstellen von Untertiteln in ISIS