Skip to main content

Übersetzungs-Workflow 4 - Terminologie, Translation Memory und Softwarelokalisierung

Technische Voraussetzungen

  • Terminologieverwaltungstool
  • Translation Memory-Tools
  • Softwarelokalisierungstool
  • Computer mit Internetanbindung

Arbeitsmethodik

Für eine erfolgreiche Mitarbeit in diesem Workflow müssen die Studierenden über gute übersetzerische Kompetenz und EDV-Kenntnisse sowie über die Grundbegriffe der Fachgebiete TerminologieTranslation MemoriesProjektmanagement und Softwarelokalisierung verfügen. Auch sollten sie im Umgang mit Tools für Terminologieverwaltung, Translation Memories, Projektmanagement und Softwarelokalisierung geübt sein.

Da die Softwarelokalisierung ein komplexerer Prozess ist, als die Übersetzung, muss dem Aufbau von Ordnerstrukturen, der Verwaltung der verschiedenen Dateien und der Versionskontrolle der Dateien erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Darüberhinaus muss der Projektmanager über einen umfassenden Überblick über die zu lokalisierenden Software-Komponenten verfügen und bei der Lokalisierung auf die logische Reihenfolge der Komponenten achten.

Für diesen Kurs sollte eine einfache Software lokalisiert werden, z.B. kostenlose Open Source-Software wie Notepad++. Während des gesamten Projekts sollten alle Teammitglieder in einem regen Ideenaustausch miteinander kommunizieren. Zur Erleichterung dieser Kommunikation können die Studierenden einem Forum zum Thema beitreten bzw. selbst eines errichten.

Rollen

Einzelnen oder Gruppen von Studierenden werden je nach ihrer Anzahl und der Anzahl verfügbarer Computer verschiedene Rollen zugewiesen.

Kunde

Der Dozent übernimmt die Rolle des Kunden. Er stellt den Studierenden die Originalmaterialien zur Verfügung, die während des gesamten Projekts verwendet werden (Referenzmaterialien, Translation Memories, Termbanken, Glossare, Links, usw.) und erteilt ihnen einen Übersetzungsauftrag, der auch die Arbeitssprachen (je nach Sprachkombinationen der Studierenden) und Wortpreise festlegt.

Als Kunde überprüft der Dozent die Arbeit der Studierenden, bemängelt Fehler und fordert die Studierenden auf, angemessene Korrekturen durchzuführen. Je nach Korrekturwünschen des Kunden muss jedes Team die entsprechenden Aktualisierungen durchführen (z.B. in der Übersetzung, im Translation Memory oder in der Terminologiedatenbank, je nach den zugewiesenen Rollen).

Projektmanager

Eine Gruppe von Studierenden ist verantwortlich für die Vorbereitung des Übersetzungsprojekts. Die Projektmanager haben u.a. folgende Aufgaben:

  • Erstellen eines Zeitplans für die Lokalisierung gemäß den Vorgaben des Kunden. Dies beinhaltet das Festlegen von Fristen zu Projektbeginn und die Vorgabe der Arbeitssprachen.
  • Ausfiltern der für das Projekt relevanten Daten und Export dieser Daten. Dies betrifft auch bereits bestehende Ressourcen wie Translation Memories, zu alignierende Übersetzungen, Terminologiedatenbanken, usw.
  • Zuweisen von Aufgaben an Gruppen von Studierenden: Senior-Übersetzer, Übersetzer und Qualitätsfachleute
  • Erstellen einer Ordnerstruktur für Projekte
  • Weitergabe von Dateien zum Alignment an andere Teammitglieder (z.B. Senior-Übersetzer)

Senior-Übersetzer

Sie sind verantwortlich für die Terminologierecherche (Suche nach einschlägigen Glossaren, usw.), zur Durchführung (manuell oder automatisch) von Terminologieextraktion aus den Materialien des Dozenten und zum Alignieren früherer Übersetzungen oder Referenzmaterialien zur laufenden Aktualisierung der Termbanken und Translation Memories des Projekts. Die Senior-Übersetzer setzen auch die Stilvorgaben für das Lokalisierungsprojekt.

Projektmanager

  • Anlegen des Projekts im entsprechenden Lokalisierungstool
  • Analyse und Vor-Übersetzung der Software mit dem vorhandenen, von den Senior-Übersetzern aktualisierten Translation Memory.
  • Wortzählung und Erstellung eines Angebots für den 'Kunden' gemäß den Arbeitssprachen und dem vorgegebenen Wortpreis.
  • Vorbereitung der Ausgangsmaterialien mit dem Softwarelokalisierungstool, Erstellung des LocKit mit den notwendigen Materialien für alle Teammitglieder (Translation Memory und Termbanken) und dessen Weitergabe.
  • Überwachung des Projekts durch Kommunikation mit den anderen Gruppen zur Verfolgung des Arbeitsfortschritts.

Übersetzer

Sie verwenden die Materialien im LocKit zur Übersetzung des vom Projektmanager angelegten Projekts mit dem Softwarelokalisierungstool. Da die Übersetzung hier nicht im Mittelpunkt steht, sollten nur wenige Strings nicht im ursprünglichen Translation Memory enthalten sein, die dann tatsächlich übersetzt werden müssen.

Senior-Übersetzer

Sie überprüfen die Arbeit der Übersetzer, führen im Bedarfsfall Korrekturen durch und aktualisieren die Translation Memories und Termbanken.

Projektmanager

Sie erstellen die Zielversion der Software mit dem Lokalisierungstool.

Qualitäts-Fachleute

Diese Studierenden testen die übersetzte Software und achten dabei nicht nur auf die Qualität der Übersetzung sondern auch auf die Funktionsfähigkeit der Softtware. Dies beinhaltet das Anpassen - im Bedarfsfall - von Dialogfeldern in ihrer Größe und das Überprüfen der Funktion von Menüs und Registern.

Senior-Übersetzer

Falls die Qualitätsfachleute Änderungen in Übersetzung oder Terminologie durchführen müssen, sollten diese Veränderungen in den Translation Memories und Termbanken nachvollzogen werden. Hier ist es Aufgabe der der Senior-Übersetzer, die Translation Memories und Termbanken zu aktualisieren und zusammenzuführen.

Projektmanager

Sie erhalten die übersetzte Version der Software zusammen mit den aktualisierten Translation Memories und Terminologiedatenbanken. Von ihnen wird das Endprodukt dem Kunden fristgerecht geliefert.

Am Ende des Kurses können die Studierenden in Gruppen kleine Präsentationen zur Darstellung ihrer Aufgaben im Lokalisierungsprozess, den zu überwindenden Problemen sowie zu den Vor- und Nachteilen von Teamarbeit vorbereiten. Über diese Präsentationen kann anschließend im Unterricht diskutiert werden.

Weiter